Der gute Hirte1 Ein Lied von David.

Der HERR ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. 2 Er weidet mich auf saftigen Wiesen und führt mich zu frischen Quellen. 3 Er gibt mir neue Kraft. Er leitet mich auf sicheren Wegen und macht seinem Namen damit alle Ehre. 4 Auch wenn es durch dunkle Täler geht, fürchte ich kein Unglück, denn du, HERR, bist bei mir. Dein Hirtenstab gibt mir Schutz und Trost. 5 Du lädst mich ein und deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde. Du begrüßt mich wie ein Hausherr seinen Gast und füllst meinen Becher bis zum Rand. 6 Deine Güte und Liebe begleiten mich Tag für Tag; in deinem Haus darf ich bleiben mein Leben lang. Psalm 23

Das bin ich

Chrigi Bläuer-Spörri

Hier, meine Geschichte wie ich sie erlebt habe. Es kann sein, dass sich die Dinge für andere anders gezeigt haben…das Erlebte und gehörte ist halt immer subjektiv…

Wo komme ich her? Heini Spörri war das dritte Kind von Frieda Spörri, geborene Zulliger aus Ursenbach bei Huttwil und Emil Spörri mit Heimatort Bäretswil ZH aus Aarburg. Heini wurde in der alten Post geboren und die Familie zog bald ins Städtli, wo Emil als Uhrenmacher ein Geschäft eröffnete. Nachdem Frieda durch ein Wunder von einer psychischen Erkrankung geheilt wurde, erhielt Heini noch eine Schwester.

Heini besuchte nach der obligatorischen Schule die Verkehrsschule Olten und war bald der jüngste Souschef der SBB- Linie Basel-Chiasso, in Aarburg. Zu dieser Zeit lernte er eine wunderschöne Frau, Lydie aus Bern-Bümpliz kennen. Lydie war in Moutier geboren als ihre Eltern, Emil Joss aus Bümpliz mit Heimatort Worb und Frieda geborene Bühlmann im Jura in Courroux wohnten. Er hatte lange in der von Roll in Rondez gearbeitet.

Heini und Lydie heirateten im Juni 1957 und lebten in Aarburg bis sie 1958 den Ruf in Gottes Dienst erhielten. Ihr Weg führte sie innert 6 Wochen aus der „Bähnlerkarriere“ nach Kolding DK ein Semester Theologiestudium, in eine ungewisse von Gott, ihrer ausbezahlten Altersrente und Freunden abhängigen Zukunft. Im Sommer arbeiteten sie im Parkhotel Gunten und das zweite Theologiesemester besuchten sie in Penygroes in Wales. Sie fühlten sich berufen, im französischsprachigen Teil der Erde Gott zu dienen. Sie lebten einige Jahre in Frankreich wo mein älterer Bruder Jonathan 1962 geboren wurde. Sie wurden von der Britischen Apostolic Church angefragt, ob sie nach Kamerun in die Mission gehen wollten. Da sie sich in der Schweiz der Gemeinde für Urchristentum(GFU; heute BewegungPlus) angeschlossen hatten, wurden sie bei Anfrage, in die Schweiz zurück geordert.

Zwei Wochen nach ihrer Ankunft in Grenchen SO, kam ich am 13.08.1964 zur Welt. Papi wurde als Pastor von Solothurn, Grenchen und Biel eingesetzt. Meine Eltern hatten noch keine Krankenkasse abschliessen können und so war ich eine Hausgeburt. 

In der Zwischenzeit übergab die Apostolic Church von England das Missionsfeld von Kamerun an die GFU. So kam es, dass mein Vater angefragt wurde, ob er immer noch in die Mission wollte. Da er sagte, dass zu ihm auch die Familie gehöre, reisten wir im Januar 1968 16 Tage lang in der dritten Klasse, mit einem alten Schiff das seine letzte Reise machte, von Marseille nach Douala Kamerun.

In Kamerun angekommen, war unsere Hütte noch nicht fertiggestellt. Wir lebten einige Wochen auf der Missionsstation in Kumba beim Missionsleiter. 

Unsere Hütte in Tiko hatte an den Fenstern keine Scheibe, nur Gitter. Am Anfang brachten uns die Frauen der Kirche Wasser von weit her in Becken auf ihren Köpfen. Beim Nachbar hörten wir die ganze Nacht den Wasserhahn plätschern. Wir hatten keinen Strom und Mami machte die Wäsche mit einem Brett und einem grossen Kessel unter dem man ein Feuer machte. In den ersten Monaten tötete Papi ums Haus herum über 60 giftige Schlangen. Wir hörten auf zu zählen...Einen Monat vor meinem vierten Geburtstag wurde in einem Katholischen Buschspital, mein kleiner Bruder Emmanuel geboren. Da Mamie Jonathan einschulte und das Baby da war, blieb meinen Eltern nichts anderes übrig als mich mit knapp fünf Jahren in die Schule zu schicken. Ich kam mit ca. 60 Schüler in die erste Klasse der Presbyterian Primary School of Tiko. Nach eineinhalb Jahren mussten wir in die Schweiz zurück. Wir wohnten über ein Jahr in Neuenburg wo ich den Kindergarten besuchte und die erste Klasse anfing. Zurück in Kamerun, diesmal in Douala, fing ich sie wieder an. Als ich mit 82 Mitschülern in der fünften Klasse war, verliessen wir Kamerun. Ich widerholte die Fünfte in der Ecole de Langue Française de Berne, wo ich die obligatorische Schule abschloss. Mit 14 Jahren war ich im Treppenhaus ausgerutscht und mit dem Rücken voll auf die Treppenkante gestürzt. Warscheinlich holte ich mir eine Diskushernie, denn ich war einige Wochen flach...Ich machte nach der Schule, in Aarburg bei meiner Tante das Haushaltlehrjahr. Nach einem Jahr Frauenschule Bern, reiste ich im Jahr 1983 fünf Monate lang mit der Zeltkirche durch die Schweiz und lernte in Mollis den wundervollen Kurt Bläuer kennen. Ich besuchte einen Wintersemester Bibelschule im Parkhotel Gunten und anschliessend das Vorbereitungsjahr für Pflegeberufe an der NOSS in Spiez. Ich arbeitet zweieinhalb Jahren in der Psychiatrischen Klinik Münsingen und ein halbes Jahr im Asyl Gottesgnad in Steffisburg und durfte im Mai 1987 im Altenberg die Lehre als Krankenpflegerin FaSRK beginnen. Am 12. September 1987 heiratete ich Kurt, den besten aller Ehemänner und wurde Frau Bläuer. Am Tag meiner Diplomfeier erfuhr ich, dass ich schwanger war. Im 1990 wurde unser Stammhalter David geboren. Im 1992 folgte sein Bruder Stephan und nachdem wir nach Biglen gezogen waren, 1995 Sarah Franziska und schliesslich 1997 Matthias. Als Sarah ein Jahr alt war, stürzte ich auf dem Eis und musste einige Wochen lang wegen starken Rückenschmerzen das Bett hüten. Im 1998 musste ich eine Diskushernie operieren lassen und elf Monate später dieselbe wieder. Da ich über beweglich bin und alles instabil worden war, wurde mir nach einem Aufenthalt in einer Schmerzklinik, im 2001 vom Steissbein bis zum 3. Lendenwirbel DyNeSys eingebaut. Knapp ein Jahr danach, hatte ich das Gefühl es sei etwas in meinem Rücken eingeklemmt. Der Operateur meinte nach einem Röntgen, er habe alles richtig gemacht, ich bilde mir das nur ein. Ich war zu einer Schmerzpatientin geworden...Ich ging von Pontius zu Pilatus das heisst, Schmerzzentrum Insel, Salem, Dr. A. in Zürich, Dr. B. im  Zürcher Oberland, Nottwil und immer wieder zum Hausarzt, zu zwei verschiedenen Psychologen und immer mehr Medi. Ich brauchte schon 150 Mikrogramm Fentanyl, Lyrika und sonst Psychopharmaka.

Im ersten Kapitel des Blogs kannst Du lesen, was im 2012/2013 passierte.

Im 2013 konnten meine Eltern ins alters und Pflegeheim Landblick umziehen. 

Ende 2013 landete ich nach meiner Rückenschmerzen Odyssee in Münsingen in der Neuropraxis wo mich Dr. S. im Frühling 2014 operierte. Er befreite meinen Rücken vom DyNeSys und allem Kit und versteifte meine Wirbel von S1 bis L3. Als ich mobilisiert wurde, hatte ich das Gefühl vom "Messer im Fuss" nicht mehr. Ich entschied mich weg vom Fentanyl. Ich wurde von einem Schmerzarzt dabei begleitet und schaffte es in einem Jahr von 150 Mikrogramm auf Null. In der Zeit meines Entzugs, hatte ich und das noch vor der Operation, die Aufgabe der Beistandschaft von P.A. übernommen. Er gehört nun zur Familie. Im Juli 2014 heirateten Stephan & Flavia. Dazu gehört Jamie Elia der im 2010 zur Welt kam. David & Nadine heirateten im Juni 2015 und einige Wochen darauf wurde Aiden Noah geboren. Er ist der Sohn von Stephan und Flavia. Ich schloss in jenem Jahr die Schule ab und schaffte die Berufsprüfung zur Sozialbegleiterin ein Jahr später. Am 4.4.2016 kam Jael Joanna als Tochter von David und Nadine zur Welt, 

Im Frühling 2017 feierten meine Eltern ihren 60. Hochzeitstag, Kurt und ich unseren 30. und  unsere Tochter Sarah heiratete ihren Pascal. Papi starb im Oktober 2017 im Alter von 89 Jahren.

Ich genoss das Leben in den letzten Jahren ganz neu, ohne Medis.

2018/2019 schloss ich ein CAS ab mit dem Titel: Mediatives Handeln in Transkulturellen Kontexten.

Letztes Jahr kam zum Geburtstag von Jael, ihr Cousin Even Shai zur Welt. 

Anfang 2020 stellte mich die Reformierte Kirche Konolfingen als Lokalkoordinatorin für ein Tandem Projekt zwischen Migranten und freiwilligen aus der Bevölkerung an.

Vor sechs Wochen wurde ich wieder Grossmami. Noé Milo wurde David und Nadine geschenkt.